Mountainbike-Unfall! Was tun?

cycling-2445557_1920

Tipps aus dirtmountainbike.de

Stürze kommen beim Mountainbiken leider immer mal wieder vor. Limits werden ausgetestet, neue Tricks geübt oder man war einfach nur unaufmerksam. Oft enden sie glimpflich und nach dem Schrecken geht es weiter!
Aber was ist zu tun, wenn doch mal etwas Schlimmeres passiert? Man sich dazu noch in unwegsamen Gelände befindet und das Erste-Hilfe-Pack mal wieder zuhause geblieben ist!?
Weil das Ganze für den Verletzten und oft auch für die Kumpels eine Stresssituation darstellt, findet ihr nachfolgend ein paar wichtige Verhaltensregeln für die Notfallsituation.

OFFENE WUNDE

Jeder kennt Schürfwunden nach einem Sturz oder einer Kollision. Sie sind keine große Sache, können aber trotzdem schmerzhaft sein. Man sollte sie vor Ort säubern und notdürftig verbinden. Zuhause dann auf jeden Fall desinfizieren, um einer Entzündung vorzubeugen. Stark blutende Schnitt- oder Platzwunden sind da schon eine andere Nummer. Auch hier sollte man als erstes Dreck, Steine und Holzsplitter entfernen und danach einen Druckverband anlegen, um die Blutung zu stoppen. Hierzu kann man zur Not ein Trikot oder sonstige Kleidungstücke verwenden. Danach schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen bzw. einen Notruf absetzen. Tetanus-Schutzimpfungen sind bei allen Wunden wichtig und müssen regelmäßig aufgefrischt werden.

PRELLUNG

Geht man zu Boden, kommt es oft zu Prellungen an Armen und Beinen. Man sollte möglichst sofort kühlen und spätestens nach der Tour die Stelle mit einem Coldpack (Kühlbeutel) und einer abschwellenden Salbe behandeln.

KNOCHENBRUCH

Knochenbrüche mitten im Gelände fordern ein gewisses Maß an Improvisationsvermögen. Bevor man sich auf den Weg ins Krankenhaus begibt, fixiert man die betroffene Stelle in einer schmerzarmen Position. Dabei kann man beispielsweise Äste und einen Ersatzschlauch zur Hilfe nehmen. Bei Schlüsselbeinbrüchen ist es ratsam, den Arm in einer Trageschlinge am Körper zu fixieren. Bei offenen Brüchen sollte sofort professionelle Hilfe angefordert werden.

KOPF UND WIRBELSÄULENVERLETZUNGEN

Bei einem Sturz auf den Kopf ist besondere Vorsicht geboten. Auch wer im ersten Moment keine Beschwerden hat, sollte sehr aufmerksam bleiben, denn noch Stunden später können Symptome wie Übelkeit, Schwindel, Schmerzen und sogar Bewusstlosigkeit auftreten, die einen sofortigen Arztbesuch nötig machen.

Wer kurz bewusstlos war oder sich nicht mehr an den Unfallhergang erinnern kann, muss prinzipiell für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus.

Wenn es beim Aufprall geknackst hat, Schmerzen im Nacken oder Rückenbereich auftreten, darf das Sturzopfer möglichst nicht mehr bewegt werden. Der Rettungsdienst muss alarmiert werden und an den Unfallort kommen.

STUMPFES BAUCHTRAUMA

Es kommt immer wieder vor, dass man sich beim Sturz den Lenker oder einen sonstigen Gegenstand heftig in den Bauch rammt. Äußerlich sieht es vielleicht harmlos aus, aber es kann zu inneren Verletzungen kommen, die auf jeden Fall im Krankenhaus behandelt werden sollten. Zum Check ins Krankenhaus fahren.

NOTRUF

Die europaweite Notrufnummer lautet: 112! Die genaue Notfall/Unfallmeldung ist für die Rettungskräfte sehr wichtig, da sie sich anhand der Informationen genau auf den Notfall/Unfall vorbereiten können. In der Notfall/Unfallmeldung solltet ihr knapp und präzise die folgenden fünf „s beachten:

  • Wo ist der Notfall/Unfall? Im Gelände nicht ganz einfach! Gegebenenfalls Standort mit dem Smartphone ermitteln.
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Verletzte/Betroffene sind zu versorgen?
  • Welche Verletzungen oder Krankheitszeichen haben
  • Warte immer auf Rückfragen der Rettungsleitstelle!

In jedem Fall ist es sinnvoll und ratsam, einen Erste-Hilfe-Kurs noch einmal bzw. überhaupt mal zu besuchen. Das Deutsche Rote Kreuz bietet Auffrischungskurse an.

Grundsätzlich gilt: Wer alleine unterwegs ist, sollte immer ein Handy dabei haben und in seiner Komfortzone bleiben. Ein Arztbesuch oder Notruf zu viel ist besser als einer zu wenig.